Jens Mungard

Jens Emil Mungard

Der nordfriesische Dichter Jens Emil Mungard (1885-1940) ist wohl der bedeutendste Dichter der nordfriesischen Sprache.

Der Sohn des Sprachforschers Nann Mungard, wuchs in Keitum auf der Insel Sylt auf. Obwohl Jens Mungard nach 1933 in drückender Armut lebt, verlangt er für seine Gedichte niemals Honorar.

Zunächst erhoffte er sich von den Nationalsozialisten eine bessere Förderung der firesischen Sprache. Er geriet jedoch bald mit dem Regime in Konflikt. 1935 wurde Mungard zum ersten Mal verhaftet und in "Schutzhaft" genommen. Als Mungard 1938 Schreibverbot erhält, lässt er sich davon nicht beirren. Einem Freund vertraut er an, keine Hitlerhymnen schreiben zu können. So bleibt er stets seiner Überzeugung treu, dass der friesische Kulturkreis unabhängig von deutschen Einflüssen bewahrt werden müsse. Durch seine Verbindungen zu Westfriesen in den Niederlanden versucht Jens Mungard, den Zusammenhalt aller Friesen zu bewahren. Deshalb gilt er den Nationalsozialisten als "national unzuverlässig". Ende 1938 wurde Mungard erneut verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingewiesen. Jens Mungard erlag am 13. Februar 1940 im KZ Sachsenhausen den unmittelbaren Folgen seiner Haft.

Werke:

über 700 Gedichte

6 Theaterstücke

zahlreiche Prosatexte

Literatur:

/Jens E. Mungard Ströntistel en Dünemruusen - Das lyrische Werk/

Herausgeber: Hans Hoeg, 1995

Quellen:

Geschichte Nordfrieslands 1995, Bantelmann, Kuschert, Panten und Steensen www.gegen-diktatur.de http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Jens_Emil_Mungard.html